ENTWICKLUNG IN FREIHEIT UND SELBSTLIEBE

ENTWICKLUNG IN FREIHEIT UND SELBSTLIEBE

EINE SEHR PERSÖNLICHE GESCHICHTE

 

Sie hatte am Wochenende im Seminar etwas Neues gelernt: an die Orte immer wiederkehrender Alpträume zu gehen und die Orte zu verändern.

 

Dabei stellte sie erstaunt fest, dass die Wohnung, in der sie den größten Teil ihrer Kindheit mit der alkoholkranken und depressiven Mutter allein gelebt hatte, Zimmer für Zimmer inklusive Balkon, von dem sie sich in einem Traum stürzen wollte, immer wieder in Alpträumen auftauchte. Die verwahrloste Messie-Küche schien eine besondere Symbolik zu haben. Die hatte sie während der geführten Trance energetisch gesäubert. Nun nahm sie sich weitere Räume vor. Das Schlafzimmer bot eine Überraschung. Es war so angefüllt mit negativer, schwarzer, klebriger Energie, dass sie lange brauchte, diese zum Verschwinden zu bringen. Sie nahm sich vor, es noch einmal zu tun. Das Kinderzimmer war der einzige helle Raum in der Wohnung. Das Wohnzimmer war leichter zu verändern. Hier hatte sie mit Freundinnen gespielt, Kindergeburtstage gefeiert, bevor ihre Mutter endgültig im Alkohol versank.

 

Anmerkung der Autorin

Es wird Zeit für ein Resümee, um Klarheit für mich in diese Zeit zu bringen. Nach intensiver persönlicher Entwicklungsarbeit scheint mir das angebracht. Ich fühle, dass es latent Ablehnung gibt, wenn ich über die neuen Erkenntnisse begeistert erzähle. Dreht sie jetzt ab? Ist das gut für sie? Was verändert sich da für mich persönlich? Scheinen einige Fragen zu sein, die ich von mancher Stirn ablesen kann.

 

BASIS I

Körperlicher Zustand

Während der meisten Zeit und täglich Bestrahlung des OP-Bereichs der Mastektomie über dem Herzen und der Lunge. Von allen medizinischen Maßnahmen empfand ich Bestrahlung als größten Angriff auf meine Lebensenergie. Danach Chemotherapie. Intensives Lernen der Erdung, das ich auch während der täglichen Bestrahlungen einsetzen konnte, es wirkte angstmindernd.

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Während Basis I lernte ich meinen Körper als Energiesystem inkl. Aura systematisch kennen und reinigen. Das Chakra-Konzept diente als Richtschnur, wir gingen Chakra für Chakra vor und ich hatte das Gefühl Tonnen von negativer Energie abfließen zu lassen. Ich lernte, dass ich meine unteren drei Chakren mein Leben lang zu weit offen hatte. So lief ich ungeschützt durch die Welt, saugte Negativenergien auf wie ein Schwamm. Ich eignete mir eine Technik an, die drei Chakren zu schließen bzw. nur leicht zu öffnen. Ich bin auch auf dem Weg meine Aura wirkungsvoll zu schützen. Mittlerweile habe ich ein Gefühl dafür, dies in typischen Situationen zu kontrollieren: in großen Menschenmengen und zunehmend in Privatsituationen. Es funktioniert! Das regelmäßige Reinigen von Körper und Aura brachte viel Erleichterung in und nach einer schwierigen Zeit.

 

Doch muss man sich das nicht so vorstellen, dass dies ein sonniger Spaziergang ist. Es flossen viele Tränen in den geführten Meditationen. Selbstliebe, Verzeihen – vor allem sich selbst –, Verstehen, jede Teilnehmerin ging ihr eigenes Tempo, es war schön zu erleben, wie sich die Menschen innerhalb der 7 Monate öffneten, mutig wurden, sich auch in der Gruppe zeigten. Ich konnte mich viel mitfreuen an den Fortschritten. Und ich habe noch etwas Wertvolles gelernt. Mitgefühl kann auch belasten. Als eine jüngere Teilnehmerin bitterlich weinte, kam Unruhe in die Gruppe in einer geführten Meditation. Alexandra Sorgenicht, die nah bei der Teilnehmerin war, bat uns bei uns selber zu bleiben. Die Teilnehmerin habe alles, was sie brauche, um durch die Situation hindurch zu gehen. Es war eines von vielen Schlüsselerlebnissen. Insgesamt habe ich in beiden Kursen eine Atmosphäre der Wertschätzung und Achtung erfahren, die ihren Ursprung in der Haltung der Lehrgangsleiterinnen und in dem spirituellen Hintergrund der Seminare hat. Sehr wohltuend. Wir beschäftigten uns in Basis I hauptsächlich mit dem Ich.

BASIS II

Körperlicher Zustand

Seit 2 Monaten Chemotherapie, trockene Haut, brüchige Nägel, Kortisongabe belastend, Chemogift jedesmal ein kleiner Tod, Fatigue, Gesamtzustand erschöpft, das Gefühl, auf einer abschüssigen Bahn zu sein, mit viel Kraft gegensteuernd.

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In diesem Seminar lernten wir einzelne Tools kennen. Wir stellten eigene kognitive, psychologische und spirituelle Einstellungen und Glaubenssätze auf den persönlichen Prüfstand und lösten uns von individuell nicht mehr Gebrauchtem. Ich empfand dieses Seminar als stabilisierend, da ich in den letzten Jahrzehnten schon viel in den Bereichen für mich getan habe. So war einiges Wiederholung, einiges total neu. In der Seminargruppe kamen manche an Lebensthemen, die erschütterten. Wir beschäftigten uns mehr mit dem Du, mit unseren Eltern und anderen wichtigen Personen (lebend oder tot), mit Partnern und Kindern.

 

Ich lernte die Begriffe "Matching", "Erdung über andere" und "spiritueller Vertrag" kennen. Matching bezeichnet einen Vorgang, in dem man auf Grund von Ähnlichkeiten in der Biografie, oder geteilte Glaubenssätze intensiv in Verbindung geht. Wir machen das täglich. Es war erhellend zu erkennen, dass ich auch ohne zu matchen in eine intensive und sogar bessere Verbindung zu anderen gehen kann. Insgesamt werde ich immer klarer und fokussierter, komme dadurch besser mit den meisten Menschen aus. Die Menschen, ob zufällige Begegnungen oder Lebensmenschen reagieren mit Neugier, teilweise Faszination auf die neue Frau, suchen unbewusst meine Nähe. Ich habe es mir leichter gemacht und das empfinden viele als angenehm, leicht und entspannend. Es haben sich zwei wichtige Freundinnen ohne Aussprache verabschiedet. Nicht jede kann mit.

 

An das Matchingthema schloss sich im Seminar ein weiteres weit verbreitetes Phänomen an. Menschen erden sich bei anderen Menschen. Das ist für beide Beteiligte extrem instabil. Sich bei anderen zu erden, schafft Unsicherheit. Zu erleben, dass ein anderer sich bei dir erdet, ebenso. Diese Menschen handeln nicht aus Bösartigkeit. Doch wo hat das seinen Ursprung? Kinder bis ca. 7 Jahre erden sich bei der Mutter. Wenn die Mutter nicht sicher ist, kann es sein, dass sie sich über das Baby erdet. Auch Väter können dies tun. So ist das Kind von Anfang erwachsen.

 

Das Kreieren von Sicherheit ist eine Kompetenz, ein existentieller Job. Ich erkannte, dass meine Mutter sich ab dem Moment, als ich auf die Welt kam, bei mir geerdet hat. Es gab keine Möglichkeit mich zu wehren. Ich empfinde dies als Missbrauch, auch wenn ich Schuldzuweisungen für meine Eltern schon lange losgelassen habe. Wichtig bleibt die Auswirkung, die geht nicht einfach weg mit dem Verzeihen. So eine Art Start ins Leben hat enorme Folgen für den weiteren Verlauf. Ich habe mein ganzes Leben persönliche Sicherheit hergestellt, indem ich meine Erdung anderen unbewusst aktiv zur Verfügung stellte. Das hat mich so werden lassen, wie ich bin, auch mit all dem Guten! Schließlich war es mein Existenzrecht. Nun ist das nicht mehr so. Ich habe mich neu in Eigentum genommen. Wenn ich jemanden in meiner Erdung spüre, bitte ich ihn freundlich heraus. Ich sorge für mich und habe jetzt viel mehr Kraft zur Verfügung.

 

Das waren für mich die persönlich wichtigsten Themen. Insgesamt erlebe ich die Energiearbeit als lustvoll, weil ich schon immer in Farben, Bildern, Symbolen, intensiven Träumen und Energien denke und lebe. Meine Intuition hat inzwischen sehr an Klarheit, Entschiedenheit und Freude gewonnen. Wenn man immer wieder die eigene Energie auffrischt, die ureigene Essenz spürt, das ist ein großer Gewinn an Lebensqualität! Und gerade das kann ich in meiner Situation, in der ich täglich auf real schmerzvolle Weise erinnert werde, dass mein Leben endlich ist, sehr gut gebrauchen.

 

Insofern schließe ich noch zwei Abschnitte an: Die Sicht der Dipl. Psychologin und meine Erfahrung als Krebspatientin.

 

AUS SICHT DER PSYCHOLOGIN

Ich kann mir vieles des Gelernten in meine Berufssprache übersetzen und das ist auch intellektuell bereichernd. Viele der Teilnehmerinnen – ich selbst auch – sind mit einem Bündel an Traumata gestartet. Wir haben Werkzeuge und Skripts gelernt, Traumata, teilweise vorgeburtliche, zu bearbeiten. Ich kann nur sagen, es funktioniert! Die wertschätzende, Freiheit lassende und doch klare Art der Seminarleitung tut gut.

 

Energiearbeit geht weiter als Psychotherapie, unabhängig der zugrunde liegenden Therapierichtungen. Wobei die Aussagen zu Therapie hier hauptsächlich auf meinen subjektiven Erfahrungen als Klientin beruhen. Ich selbst habe eine systemische Therapieausbildung. Therapien empfinde ich als wertvoll, da man tabuisierte Dinge aussprechen kann, sich mit Fragen konfrontiert sieht, auf die man selbst nicht gekommen wäre. Man hat in der Therapeutin einen Spiegel, der relativ neutral ist. Aber es geschieht trotzdem viel Matching und nicht selten erlebte ich bei den zwei eigenen Therapien, dass mir jemand gegenüber saß, der meinte meine Lösungen zu kenne. Doch ich bin die Spezialistin meines Lebens! Psychotherapie beschäftigt sich oft damit, sich klar zu machen, wo wie und warum man Opfer war. Das stellt den Scheinwerfer zunächst auf Vergangenes, manifestiert die Opferrolle. Dies berührt grundlegendes Menschenbild und stört mich mehr als die Begrenztheit durch hauptsächlich sehr kognitive Werkzeuge und Methoden.

 

Energiearbeit trifft eine andere Aussage: "Es ist dir zwar geschehen, Du bist es aber nicht!" Sie schafft Freiheit, schleudert allerdings auch raus aus der Komfortzone – ja, Therapie kann Komfortzone werden –, zeigt auf, wie viel Freiheit wir haben unser eigenes Leben zu kreieren. Outside the comfort zone – it is where the magic happens! Das ist offen, das ist kreativ, das lässt Muster verlassen, von denen ich dachte, dies sei nicht möglich. Sicherlich half mir dabei auch die Krebserkrankung, sie schaltete den Turbo für Transformation ein. Ich habe bewusst nach Therapiemethoden gesucht, die in die Trauma Bewältigung den Körper mit einbeziehen. Anders kann es nicht gehen, da die Erfahrungen in jeder Körperzelle zu finden sind. Und habe auch ein kognitives Gedankengerüst kennengelernt, das ich gut finde. Doch als passionierte und erfahrene Systemikerin fehlt mir beim Konstruktivistischen Weltbild die Ebenen "Macht" und "Energie". Die Körperarbeit in den IFI Seminaren ist das wirkungsvollste, was ich bis jetzt kennengelernt habe. Ich bin neugierig, was mir die Arbeit mit meinem Energiesystem für meine Zukunft bringen wird.

AUS SICHT DER KREBSPATIENTIN

Die Diagnose Krebs ist traumatisierend. In den ersten Monaten erstarrt man innerlich, spaltet ab. Es kann nicht sein, was da ist. "Das kann doch nicht mir passieren." All das Negative und Ängstigende, das man über Krebs und das quälende Sterben gehört und gelesen hat, schwappt wie ein Tsunami über einen und über die Menschen im Umfeld. Parallel dazu muss man sich schmerzhaften, entwürdigenden und weitere Ängste schürenden Prozeduren, Operationen, Chemotherapien – in jeder Zelle ein kleiner Tod – über Monate, tägliche Bestrahlungen, freiwillige Verbrennung, und immer wieder Bewertungen unterziehen. Die Erschütterung der sozialen Situation, die Ängste der Familie und Freunde, die negative Reaktion der Umwelt, 1000 ungebetene Ratschläge, die sich widersprechen – all das ist zu bewältigen.

 

Hinzu kommt, dass man in ein völlig verunsichertes und verängstigtes Umfeld einsteigt. Die Gänge im Krankenhausbereich für Brustkrebs stinken vor Angst. Negative Energien umgeben einen, wohin man schaut. Viele Ärzte, Krankenschwestern, Beraterinnen und vor allem die Mitpatientinnen haben mit ihren eigenen Ängsten vor dem Tod zu kämpfen, mit den persönlichen Grenzen zu helfen. Ausnahmen gibt es zum Glück. Jede Krebspatientin hat ihre eigene Strategie mit diesem Setting umzugehen, viele sind energetisch so ausgelaugt, dass sie hungrig die Energie von "starken" Menschen saugen. Allein das macht das in den Energieseminaren gelernte für mich so wertvoll. Abgesehen von den Jahrzehnten vorher, aus diesen zwei Jahren des Kampfes gegen den Krebs gibt es so viel Negatives auszuspülen.

 

Die eigene Vorgeschichte – ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass sich Krebs nur ausbilden kann, wenn vorher eine Art unbewusste Todessehnsucht gegeben war. Es ist eine unbequeme Erkenntnis. Bei mir selbst habe ich erlebt, dass die existentielle Strategie meine Erdung anderen – meiner Mutter, meinem Exmann und Liebespartnern, teilweise Freundinnen und im beruflichen Umfeld – zur Verfügung zu stellen, mich lediglich bis in mein 57tes Lebensjahr geführt hat. Dann war Ende, es fühlte sich manchmal an, als habe mir jemand den Stecker gezogen. Ich wusste, dass ich mehr gebe als ich annehmen kann. Dass ich keine Kindheit erlebt hatte, die Kraft, Liebe und Licht fürs ganze Leben gibt. So sollte das eigentlich jedes Kind haben! Ich wusste nur nicht, wie ich dieses existentiell prägende Muster verändern konnte, wie ich wieder an die Ressourcen komme, die ich durchaus spürte. Jetzt habe ich eine Fülle von Möglichkeiten, mich aktiv zu schützen und bin neugierig auf das, was in der Healing Ausbildung kommt. Sie startet sinnigerweise mit Selbstheilung.

 

Wann mein Weg auf diesem Planeten, in diesem Körper zu Ende ist, kann ich nur ahnen. Es gibt Naturgesetze, denen mein Körper folgt. Doch gerade der spirituelle Unterboden der Seminare ist eine Quelle von Kraft für eine schon immer spirituelle Frau, die ihre Heimat nicht in der christlichen Religion und auch in keiner anderen gefunden hat, doch die Zeichen lesen kann. Es erfrischt, sich vorzustellen, es gibt eine höhere liebevolle Kraft, die man einladen kann, einem Gutes zu tun. Vermutlich ist diese göttliche Kraft in jedem von uns vorhanden. Selbstliebe und Verbindung in Freiheit sind immer wiederkehrende Elemente in den Seminaren und sie lassen mich erkennen, was ich schon immer wusste. Das Gefühl nicht mehr allein in diesem Leben zu sein, ein Teil eines Stammes, auch das Gespür für meine weibliche Linie, haben sich in diesem Jahr 2017 verstärkt.

 

Ich bedanke mich bei meinen Lehrerinnen und bei meinen Lebensmenschen, die mich wohlwollend in meinem persönlichen Wachstum begleiten. Ich habe es so gut hier, ich bleibe noch ein Weilchen.

 

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